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Schrei aus Stein
4 / 5 Sterne
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Label: Arthaus
Genre: Bergsteigerdrama
Produktionsjahr: 1991
Produktionsland: Deutschland
Kinostart: 03.10.1991
FSK: ab 12 Jahren
Lauflänge: ca. 101 Minuten
Bild: 1,85:1 (Letterbox)
Sprachen/Ton: Deutsch (Stereo Dolby Digital)
Extras: Audiokommentar von Werner Herzog und Laurens Straub, Trailer,
Fotogalerie, Biografie Werner Herzog, Doku: Die
Ballade des kleinen Soldaten, Storyboards
Nach der legendären Zusammenarbeit mit Klaus Kinski begann eine Phase
im Werk von Werner Herzog, die aus der zeitgenössischen Perspektive
nicht an seine Klassiker der 70er Jahre anknüpfen konnte: Die kreativen
Spannungen des Neuen Deutschen Films waren mit dem Tod Fassbinders und
dem amerikanischen Exil Wim Wenders' vorerst beendet, und auch Herzog
wandte sich internationalen Projekten zu, die ihn erst mit SCHREI AUS
STEIN (1991) wieder nach Deutschland zurück führten. Dieser
Bergfilm basiert auf einer Idee von Reinhold Messner, mit dem Herzog von
je her eine enge Freundschaft verband, und als ihm dieses (bereits fertige)
Drehbuch angeboten wurde, ergriff er die Möglichkeit, zusammen mit
Vittorio Mezzogiorno, Donald Sutherland und Mathilda May ein fast konventionell
erzähltes Liebes-/Bewährungsdrama mit spektakulären Freeclimbing-Sequenzen
zu drehen. Schauspielerisch und dramaturgisch weist dieser Film einige
deutliche Schwächen auf, die durch die starke Atmosphäre und
die meditative Musik etwas abgefedert werden. Auch die fast klassische
Dreiecksgeschichte und eine - zugegeben hübsche - Nacktszene mit
Mathilda May erscheinen eher untypisch für diesen Filmemacher (hierzu
äußert er sich auch im wie immer spannenden Kommentar).
"Der legendäre Himalaya-Bezwinger Roccia
(Mezzogiorno) lässt sich von dem jüngeren Freeclimbing-Weltmeister
Martin zum Zweikampf herausfordern. Es gilt, den schwierigsten Berg der
Erde zu besteigen – die bislang unbezwungene 3.500 Meter hohe, glatte
Granitspitze des Cerro Torre in Patagonien. Doch die schlechte Witterung
verzögert den Aufstieg. Während Martin gelassen bleibt und sich
die Wartezeit mit Schachspielen und Roccias Freundin vertreibt, reagiert
sein Rivale zunehmend gereizter. Als Roccia das Camp verlässt, um
neuen Proviant zu besorgen, wagt Martin eigenmächtig den Aufstieg…"
(Pressetext)
Zu den Höhepunkten des Film zählen die brenzligen
Aufstiege sowie Brad Dourifs ominöses Erscheinen als 'Fingerloser',
der letztlich eine Schlüsselrolle spielen wird. Mathilda May, die
gerade aus LIFEFORCE und NACKTER TANGO als Erotikstar hervorgegangen war,
hat leider nicht sehr viel zu tun, und Donald Sutherland als Sportreporter
Ivan wird hier deutlich unter Wert verkauft. Auch ist die deutsche Synchronisation
nicht sehr stark, sondern unterstreicht die hölzernen Repliken. Eine
englische Sprachfassung liegt auf dieser DVD leider nicht vor.
Wie stets ein Highlight der Scheibe
ist die Kurzdokumentation DIE BALLADE DES KLEINEN SOLDATEN, die intensiven
Bildern von Nicaraguanischen Kindersoldaten berichtet. Für
Herzog-Komplettisten lohnt sich diese DVD auf jeden Fall, wer sich für
Bergfilme begeistern kann, sollte ebenfalls einen Blick risikieren, ansonsten
aber dürfte SCHREI AUS STEIN im Vergleich zu früheren Herzog-Filmen
eher enttäuschen.
Marcus Stiglegger
Wo die grünen Ameisen träumen
4 / 5 Sterne
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Originaltitel: Wo die grünen
Ameisen träumen
Label: Arthaus
Genre: Drama
Produktionsjahr: 1984
Produktionsland: Deutschland
FSK: ab 12 Jahren
Lauflänge: ca. 96 Minuten
Technische Angaben
DVD Bild: 1,85:1 (anamorph)
DVD Sprachen/Ton: Deutsch, Englisch (Mono Dolby Digital)
DVD Untertitel: Deutsch
DVD Extras: Audiokommentar von Werner Herzog und Laurens Straub, Fotogalerie,
Biografie Werner Herzog, Dokumentarfilm: Wodaabe
– Hirten der Sonne (50. Min), Trailer
"Was würden Sie sagen, wenn wir mit Bulldozern
und Presslufthämmern in Rom in die Peterskirche kämen und anfingen
zu graben? (...) Wir besitzen nicht das Land, das Land besitzt uns."
Werner Herzog erkundet mit seinem etwas spröden transkulturellen
Drama den legendären "Landrights-Act" zwischen Aborigines
und weißen Australiern in den frühen achtziger Jahren.
"Tief graben sich Bagger durch die australische Wüste.
Eine Minengesellschaft betreibt unbekümmert Raubbau an der wundervollen
Natur und zerstört die heiligen Stätten der Ureinwohner. Die
Aborigines verehren dieses Land als den Platz, wo die grünen Ameisen
träumen. Hier haben die Ameisen die Welt geträumt und den Menschen
das Feuer gebracht. Aber Ökonomie kennt kein Verständnis für
Träume und die unbequemen "Wilden" finden vor Gericht kein
Gehör. Ihr heiliges Gebiet wird vernichtet..." (Pressetext)
Review folgt...
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