Amesoeurs

Amesoeurs

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(Code 666) CD, 11 Tracks

Die Franzosen verstehen etwas von dicht gewobenen Soundteppichen. So ist auch das erste Album der französischen Formation Amesouers ein Werk voller dramatischer Steigerungen und erstaunlicher Wendungen– und erinnert desöfteren an die etwas luftigeren Landsmänner von Alcest. Kein Wunder, steckt doch hinter beiden Formationen derselbe Kopf: Neige aus Avignon. Katatonia mit ihren beiden letzten Alben waren Amesouers sicher ein großes Vorbild, doch spürt man, dass Amesoeurs einen ganz eigenen Zugang finden, die Musik mal ganz instrumental lassen oder nur spärlichen weiblichen Gesang sowie Geschreie einstreuen. Leider muss man Amesoeurs auch attestieren, dass sie in all dem erstaunlichen Material voller Spannungen die wirklichen Höhepunkte vergessen. Oft steigert sich ein Song und kommt doch nirgends an – es fehlt die Auflösung, die Katharsis. Dafür entschädigt der anämische, distanzierte weibliche Gesang, der sich an den alten Tagen des Cold Wave orientiert. Laut Eigenaussage hat die Formation mit diesem Album das selbstgesteckte Ziel erreicht und löst sich hiermit offiziell auf. Ein konsequenter Schritt, der ein interessantes Album hinterlässt, dem es aber am letzen Schliff fehlt, um wirklich komplett zu überzeugen.

Martin Kreischer