Cult Epics News 2005

MANSON FAMILY MOVIES

3,5 / 5 Sterne

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Directed by John Aes-Nihil
USA 1974-1979 . 87 Minutes
Bild: 4:3
X-TRAS: -Director’s Commentary Track -Outtakes with Director’s Commentary -Last Interview with Charles Manson (30 minutes) -The Original LAPD Murder Photos -Original Charles Manson Artwork

Manson Family Movies is a primitive, obsessional, fetishistic tribute to mayhem, murder and madness. Enough to appall even the most jaded video junkie… The home movie effect really added to it. Attention to fetishy detail was really astounding – Abigail’s scarf, Tex’s gun, plus Sadie, Tex and G. Spahn looked more like the originals than Helter Skelter. Very rude – all the rumors, MDA deal, Leno the bookie, Tate S&M… I liked the Valley of the Dolls touch. The most obscure was Leno’s vacation – I had never even imagined those sights.
John Waters

The film that inspired Jim van Bebber’s THE MANSON FAMILY
X Filmed at the actual locations
X Featuring Original Manson Family Music
X Features the real Charles Manson
X Featuring the real Crime Photographs
SOON

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SCHOOL OF THE HOLY BEAST

4 / 5 Sterne

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J 1974. 94 Minuten
R: Norifumi Suzuki.
Bild: Widescreen.
Ton: jap. mit engl. Untertiteln
Bonus: Interviews mit Schauspielerin Yumi Takigawa und Kritriker Risaku Kiridoushi, Traile
r

Das japanische Exploitation-Kino der 1970er Jahre ist eines der wildesten überhaupt. Zahlreiche Tabus wurden gebrochen, Sexualität und Nacktheit hemmungslos mit genüsslicher Grausamkeit gekoppelt. Neben dem berüchtigten Serial-Killer-Film STAR OF DAVID/BEAUTIFUL GIRL HUNTER (Blutige Exzesse im Folterkeller, 1976) drehte Norifumi Suzuki erneut nach einer Mangageschichte den Nunsploitationfilm SCHOOL OF THE HOLY BEAST, der speziell an religösen Tabus rührt.

SOON!

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AMERICAN GOTHIC

4 / 5 STERNE

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Anbieter: Cult Epics 2005
Bild: 4:3
Ton: DS
Extras: 3 Kurzfilme: PUPPADERE, CHOKE, CLONE; Einführung des Regisseurs, Fotogalerie

Grant Woods 1930 veröffentlichtes Gemälde "American Gothic", das eine Farmerehepaar mit Mistgabel vor einem weißen Bauernhaus zeigt, hat heute ikonischen Charakter und wurde oft kopiert und zitiert. Was von Grant ursprünglich vormutlich als naives Porträt ländlichen Purtianismus' gedacht war, wird heute oft als hintergründig-makabres Bild für amerikanische Backwood-Mentalität interpretiert. Gerade der moderne und postmoderne Horrorfilm verweisen gerne auf dieses Phänomen. Der kalifornische Fotograf Carlos Batts hat dem Gemälde zum 75. Jubiläum einen kleinen Backwood-Horrorfilm gewidmet, der das Bild einer radikalen Lesart unterzieht: In seiner Version hat der alte Farmer seine Ehefrau auf dem Gewissen und muss sich nun den Schuldgefühlen stellen, während er das Zusammenleben mit der Tochter in den Mittepunkt seiner Existenz stellt - auf ewig gefangen innerhlab des Mikrokosmos' des Bildes. So zumindest die Deutung des Filmemachers selbst. Der Film mischt in aufwändig bearbeiteten und digital postproduzierten Aufnahmen Elemente der Bildquelle mit Motiven von Magritte und Dalí, Heavy Metal und Gothicrock sowie der Bildwelten von Witkin und THE CELL. Eingeteilt in mehrere Kapitel entfaltet der 22 Minuten lange Kurzspielfilm ein irritierendes, makabres Kaleidoskop.

AMERICAN GOTHIC - wie auch die anderen hier versammelten Kurzfilme - ist hochartifizielles Neo-Gothic-Undergroundkino, wie es Floria Sigismondi mit ihren morbiden Untergangsvisionen (siehe die Musikvideo von Marilyn Manson) nicht morbider hätte inszenieren können. Der Ästhetik des Verfalls, die Batts in aufwändigen Computermanipulationen auf die Leinwand übertragen hat, eignet eine beklemmende Schönheit, die belegt, wie erschreckend zeitgemäß die Idee des gesellschaftlichen Untergangs ist.

Wie gewohnt von dem cinephilen Undergroundlabel Cult Epics lässt diese Scheibe keinen ernsthaften Wunsch offen: Der Filmemacher begleitet die Werke mit kurze Einleitungen, die Bild- und Tonqualität entspricht vollauf dem Material und die (noch etwas kruden) Bonusfilme und auf dem Hauptfilm basierenden Fotos ergänzen den Hauptfilm hervorragend. Als hätte Joel-Peter Witkin Asyl in Off-Hollywood gefunden...

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DEAD LEAVES

4 / 5 STERNE

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Anbieter: Cult Epics 2005
Bild: 4:3
Ton: DS
Extras: Regiekommentar, Making of

Wie kaum ein anderer deutscher Filmemacher hat sich Jörg Buttgereit in amerikanischen Raum einen Kultstatus erspielt - vornehmlich mit dem Mythos seines Frühwerkes NEKROMANTIK, eines sehr rauhen und übermütigen Transgressionsdramas über die Leidenschaft für das tote Fleisch. DEAD LEAVES knüpft auf sehr erwachsene Weise an ein Thema an, das immer wieder in der Filmgeschichte aufblitzt: mal symbolisch in REBECCA, mal mystisch in KISSED, mal explizit in THE AFTERMATH. Constantin Werners Indie-Tragödie rangiert souverän zwischen all diesen Stühlen:

Laura (Elizabeth Gondek) und Joey (Haim Abramsky) führen eine leidenschaftliche Beziehung. Doch als Laura eines Tages auf der Suche nach ihrer Katze tödlich verunglückt, gerät das Leben von Joey aus der Balance. Statt ihre leiche den Bestattern zu übergeben, packt er sie kurzerhand ins Auto macht sich auf eine Reise zu den oren ihres früheren Glücks. Er schleppt sie durch triste Motels und wolkenverhangene Orte, immer verzweifelt darum bemüht, ihre verfallende Schönheit zu bewahren und schließlich zu rekonstruieren. Mit ihrem Verfall beginnt auch sein eigener Zustand zu entgleisen. Am Ende wird er mit ihr im toten Laub liegen, in dem sich die beiden zu Beginn des Films geküsst hatten...

DEAD LEAVES ist eines jener emotional niederschmetternden Ereignisse, die einem in der gegenwärtigen Kinolandschaft selten zustoßen - eine kleine Festivalentdeckung, die auf dieser DVD den unverhofften Weg ins Heimkino gefunden hat. Die körnige 16mm-Optik des Films, seine melancholische Musik (Rozz Williams, Gitane Demone u.a.), die intime und intensive darstellungskunst prädestinieren ihn jedoch für die Leinwand. Dem Vorspann sind Porträts schwarzromantischer Künstler unterlegt (u.a. Poe, Baudelaire, auch der Gothicmusiker Rozz Williams und Ian Curtis von Joy Division), womit sich der Film in jene Reihe schmerzlicher, morbider Kunsterwerke einreiht, die bereits mit dem motivischen Vortrag des Poe-Gedichtes "Annabel Lee" angedeutet wird.

In dem Regiekommentar und dem Making-Of ist viel über die Produktionsbedingungen unabhängigen Filmemacherns zu erfahren.

Wer mit der späten Liedermacherkunst von Rozz Williams (Gründer der Gothic-Band Christian Death) etwas anfangen kann, wird hier zahlreiche Stimmungen reflektiert sehen - eine grundlegende Hoffnungslosigkeit, die es nicht nötig hat, sich in Genre- oder Szeneplatitüden zu äußern. Es tritt ganz eine pessimistische Innerlichkeit ins Zentrum, die DEAD LEAVES jene zuiefst berührende Atmophäre verleiht. Eine echte Entdeckung, beklemmend und eindrucksvoll. Die erwachsene Vision einer wahren "Nec-Romantik"...

Marcus Stiglegger

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Coming soon:

The Guernica Tree