Decadence

Where do broken Hearts go?

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(Cold Meat Industry 2005) 8 Tracks

Die griechische Formation Decadence hat sich bereits durch ihre ersten Veröffentlichungen auf dem östterreichischen Label Hau Ruck! in kleinen Kreisen einen Namen gemacht. Cold Meat präsentiert die Neoklassik/Military-Formation nun einem großen Publikum. Tatsächlich haben sich Sound, Aufmachung und Texte erweitert und erscheinen wesentlich bombastischer und durchdachter als auf früheren Tonträgern. Klassikloops, Militärdrums, männlicher Sprechgesang, weibliche Heavenly Voices, Folkgitarren, gegen Ende sogar markiges Skanieren sind nicht neu. Man kennt Elemente daraus von bereits von In the Nursery, auch auch von CMIs The Protagonist und natürlich Ordo Rosarius Equilibrio. Decadence suchen nicht nach Neuem, sondern der Bewahrung des Bewährten...

Das umfangreich Booklet präsentiert die englischen Texte, die primär um persönliche Ideen von Nihilismus und Erotik kreisen ("With a Dream & a Gun"), zusammen mit rötlich-monochromen Erotik/Akt-Bildern. Das erscheint etwas konventionell, in den Besten momenten rinnert es an Marlon Shys Projekt Fetish Park. Die männlichen Vocals erscheinen sehr weich und man hört einen deutlichen mediterranen Akzent heraus. Und obwohl die musikalischen Arrangement durchaus eingängig geraten sind, plätschert das Rezitativ meist nur dahin. Einziger Höhepunkt ist Track 7 "Do not resist", wo deutliche Miltatryakzente dominieren. Sobald die Frauenstimme übernimmt und zur gezupften Gitarre intoniert, erinnert das unweigerlich an Ordo Equitum Solis und die deutsche Gothic-Folkband Pilori.

Decadence passt gut zur schwarz-romantischen Abteilung des CMI-Labels, wird aber weder im Military-Neofolk noch im Neoklassik-Genre ganz heimisch. Im Zweifelsfalle wäre doch eher zu Protagonist zu raten - oder eben zu Ordo Rosarius Equilibrio, die erotisch-nihilistische Vorträge zu Folk/Klassiksamples bereits perfektioniert haben.

:ms: