HOTTE IM PARADIES
Nadesha Brennicke in HOTTE
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Darsteller: Misel Maticevic, Nadeshda Brennicke,
Birge Schade, Isabell Gerschke, Stefanie Stappenbreck
Regisseur: Dominik Graf
Format: PAL
Anzahl Disks: 1
FSK: Freigegeben ab 16 Jahren
Studio: KNM Home Entertainment GmbH
Erscheinungstermin: 23. September 2010
Spieldauer: 100 Minuten
Dominik Graf ist ein seltenes Phänomen des deutschen
Kinos. Wie nur wenige Filmemacher hat er sich einer sehr persönlichen
Form des Genrekinos verschrieben und bezieht sich in seinen radikalen
Stilismen deutlich auf das experimentierfreudige Kino der 1970er Jahre.
Statt auf großes Budget und bekannte Stras zu setzen, baut er auf
verschachtelte Montage, dynamische Handkamera und avanciertes Tondesign.
Das für das Fernsehen produzierte HOTTE IM PARADIES Unterweltdrama
ist ein prägnantes Beispiel für Grafs Methode.
Erzählt wird die Geschichte von Hotte (Mišel Maticevic),
einem kleinen Zuhälter in Berlin, der um jeden Preis nach oben will.
Sein Revier ist der Stuttgarter Platz in Berlin-Charlottenburg. Hotte
will drei Frauen, eine goldene Rolex und ein Jaguar Coupé. Da Rosa
(Birge Schade) und Yvonne (Stefanie Stappenbeck) nicht genug Geld einrbingen,
'kauft' er Jenny (Nadeshda Brennicke), die ihn zum erfolgreichen 'Hotte
im Paradies' macht. Als Yvonne aussteigt und Jenny von den Russen abgeworben
wird, bricht Hottes Welt zusammen. In der naiven Elvira (Isabell Gerschke)
versucht er, Ersatz für Jenny zu finden, doch sie wendet sich bald
ab. Hotte verliert die Nerven und verstrickt sich tiefer in Gewaltverbrechen.
Als er Jenny aus einem S&M-Club befreien will, ist ihm die russische
Mafia längst auf der Spur.
Grafs Inszenierung bleibt stets nah am Puls seines Protagonisten
und scheut nicht vor überdeutlichen Verweisen und Dramatisierungen
zurück. In Actionszenen erinnert das an den expressiven Stil des
italienischen Polizeifilms. Das Schauspielerensemble mischt Profis mit
Laien aus dem Berliner Milieu. So spielt etwa der Bordellbesitzer sich
selbst und hatte zudem Autor Rolf Basedow und Dominik Graf als Berater
gedient. Diese Bemühung um Authentizität
zahlt sich letztlich aus: Selten war der Blicks ins Milieu direkter und
unprosaischer als in diesem Film. Es ist erfreulich, ihn nun auf DVD noch
einmal sehen zu können.
Marcus Stiglegger
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