Insignificance 4 / 5 Sterne
BESTELLEN Nicolas Roegs Film erhielt den Großen Technik-Preis in Cannes 1985 und feierte mit INSIGNIFICANCE einen letzten größeren Erfolg seiner Karriere, die sich in den letzten beiden jahrzehnten zusehends sogar in Fernsehfilmen (DIE BIBEL: SAMSON UND DELILAH) erschöpfte. INSIGINIFICANCE mag nicht zu seinen großen Meisterwerken zählen, bietet aber retrospektiv eine Menge aufregender Ideen und Bezüge: zum Pop-Mythos der 50er Jahre, zum Umgang mit Ikonen des klassischen Hollywood - und zur originiellen Inszenierung eines Kammerspiels. Theresa Russell bietet zudem einer eindrucksvolle Performance als Marilyn, wobei sie sich sichtlich bemüht, deren Erscheinung als 'blondes Dummchen' zu unterlaufen und als bewusste Selbstdarstellung zu dekonstruieren. INSIGNIFICANCE lag bereits einmal als Euro-DVD vor, die jedoch nur eine schlechte Bildqualität und den deutschen Ton vorweisen konnte. Kinowelt bietet den Film in gewohnter Aufbereitung: mit klarem, rauschfreiem Bild und 5.1-Mix des deutschen Stereotons und natürlich dem Originalsoundtrack. Der Originaltrailer ist amüsant und die Produktionsnotizen gehen leider etwas pragmatisch vor, konzentrieren sich zudem auf die Darsteller. Für Roeg-Sammler ist diese Scheibe Pflichtprogramm, für Fans des New British Cinema der 80er ebenfalls. Der Durchschnittszuschauer wird vermutlich mit dem bizarren Humor nicht allzu viel anfangen können. Ein ausführlicher Text über Nicolas Roge findet sich hier. Im nächsten Jahr wird ein Buch über Nicolas Roeg bei der Edition Text + Kritik (München) erscheinen - herausgegeben von den :Ikonen:-Redakteuren Marcus Stiglegger und Carsten Bergemann. Marcus Stiglegger |
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