SAW 4 / Kinofassung

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Originaltitel: Saw IV
Label: Kinowelt
Genre: Horror
Produktionsjahr: 2007
Produktionsland: USA
Kinostart: 07.02.2008
Regie: Darren Lynn Bousman
Drehbuch: Marcus Dunstan, Patrick Melton
Kamera: David Armstrong
Produktion: Mark Burg, Oren Koules, Gregg Hoffmann
Bild: 1,85:1 (anamorph)
Sprachen/Ton: Deutsch(5.1 Dolby Digital, 6.1 DTS-ES), Englisch (5.1 Dolby Digital)
Untertitel: Deutsch
Extras: Behind the Scenes, Musikvideo "I.V.", Trailer
Lauflänge: ca. 88 Minuten

Die SAW-Reihe hat sich längst etabliert als eines der profitträchtigsten Phänomene des Horrorfilmgenres. Begonnen mit einem moralistischen Spektakel von James Wan, verselbstständigte sich das Konzept bereits in der Fortsetzung und konnte mit SAW III als rasanter und spannender Horrorthriller glänzen.

Da der eigentliche Urheber der tödlichen Fallen, der Jigsaw-Killer, dort jedoch starb, stellte sich für SAW IV die Herausforderung, eine überzeugende 'Auferstehung' zu kreieren. Dass der todkranke Killer nicht alleine war, wird bereits in SAW III deutlich, doch wie weit er seine Fäden parallel und im Voraus gesponnen hat, wird erst SAW IV deutlich machen:

Jigsaw (Tobin Bell) mag tot auf dem Obduktionstisch liegen, doch seine Mission ist noch lange nicht beendet. Das grausame Mastermind hat noch vor seinem Ableben einen komplexenen Plan entwickelt und eine Reihe tödlicher Fallensysteme für seine Nachwelt konstruiert, die vor allem die Opfer selbst zu Tätern machen. Als bei der Autopsie ein Tonband in den Gedärmen des Serienkillers entdeckt wird, geht das grausame Spiel in eine neue Runde. Dabei vermischen sich Gegenwart und Vergangenheit unentwirrbar, und zahlreiche Motive der vorangehenden Teile tauchen wieder auf. Am Ende steht folglich - der Beginn.

Der junge Regisseur Darren Lynn Bousman wird mit seinen rasanten Inszenierungen zusehends souveräner. Mit treibender Musik, rhythmisierter Montage und drastischen Details schafft er ein Zerrbild des Thrillers, das in den Bizarrerien der Todeskonstruktionen endlos zu steigern ist. SAW IV ist wie bereits der Vorgänger eine spannende Etüde in filmischem Terror. Was davon bleibt, ist hingegen nicht viel. Irgendwann wird jeder hier schuldig, die 'roten Fäden' erscheinen als beliebige Konstruktion und der moralistische Ansatz des Killers als geschwätziger Fake.

Das ist audiovisuell beeindruckend aufbereitet. Für 90 straffe Minuten ist man versucht, die Schwächen des Konstrukts zu vergessen, doch spätestens, wenn sich der Zyklus am Ende schließt, kommt man sich etwas verschaukelt vor. Aber auch damit scheint die Inszenierung zu rechnen. Die DVD bietet außer den kryptischen Trailern noch ein etwas liebloses Making Of mit willkürlichen Impressionen der Dreharbeiten und ein amüsantes Musikvideo. Ansonsten bleibt Popcorn-Kino der rauen Art. SAW IV - ein Partyfilm.

Der Film liegt in einer gekürzten KJ-Fassung und in einer etwas weniger zensierten SPIO-begutachteten Fassung vor. Beide Fassungen basieren auf der ohnehin schon harmloseren US-R-Rated-Fassung. Wer die längste Fassung sehen will, wird den Director's Cut importieren müssen.

:ms:

1.8.2008