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Total Recall - Special Edition
Originaltitel: Total Recall
Label: indiziert
Genre: Science Fiction
Produktionsjahr: 1990
Produktionsland: USA
Kinostart: 26.07.1990
Lauflänge: ca. 108 Minuten
FSK: ab 18
Technische Angaben
DVD Bild: 1,85:1 (anamorph)
DVD Sprachen/Ton: Englisch, Deutsch (5.1 Dolby Digital), Spanisch (Stereo
Dolby Digital)
DVD Untertitel: Englisch, Deutsch, Spanisch, Portugiesisch, Holländisch,
Dänisch, Schwedisch, Norwegisch, Finnisch
DVD Extras: DVD 1: Audiokommentar von Arnold Schwarzenegger und Paul Verhoeven,
Audiokommentar von Kameramann Jost Vacano DVD 2: Making of (ca. 8 Min.),
Das Erschaffen von Total Recall (ca. 30 Min.), Trailer und Teaser, Storyboards,
Vision vom Mars (5,27 Min.), Rund um die Science-Fiction-Literatur (ca.
9 Min.), Virtuelle Ferien, Werkfotos, Konzept-Zeichnungen DVD 3: High
Definition (HD) DVD-ROM mit dem Hauptfilm in Englisch und Deutsch. Die
HD-DVD-Rom kann auf Windows-PCs (Voraussetzungen: Window XP sowie aktuelle
Hardware) oder speziellen HD-DVD-Playern abgespielt werden. Durch die
erhöhte Auflösung der HD-DVD-ROM von 1.280 x 720 (entspricht
etwa einer 75% höheren Auflösung als der herkömmlichen
PAL-Auflösung) wird eine wesentliche Verbesserung der Bildqualität
erreicht, d.h. gestochen scharfes und detailreicheres Bild (auf entsprechendem
PC-Monitor, HD-Fernseher oder Beamer).
Die etwas wirre, maßlos aufwendig produzierte Science
Fiction TOTAL RECALL (Die totale Erinnerung, 1989), programmatisch mit
Arnold Schwarzenegger besetzt, reiht sich in Paul Verhoevens Reihe satirischer
SF-Filmen ein, die mit ROBOCOP begann und mit STARSHIP TROOPERS einen
Höhepunkt fand. TOTAL RECALL ist wie Ridley Scotts BLADE RUNNER und
Spielbergs MINORITY REPORT die Adaption einer Geschichte des renommierten
Science-Fiction-Autors Philip K. Dick. Zusammen mit den ALIEN-Erfindern
Ronald Shusett und Dan O’Bannon brachte Verhoeven die Shortstory
„We Can Remember It for You Wholesale“ auf ein ihm genehmes
Actionformat, das es ihm ermöglichte, mit Megastar Arnold Schwarzenegger
zusammenzuarbeiten. Der knackige Österreicher ist nicht gerade ein
Garant für intellektuelles Autorenkino und so hinterläßt
dieses streckenweise durchaus ambitionierte Gedankenspiel auch bei wiederholtem
Sehen einen etwas dumpfen Nachgeschmack. Es verwundert kaum, daß
Verhoeven seinem Protagonisten - nach eigenen Aussagen - während
der Dreharbeiten erst einmal Gehen und Sprechen beibringen mußte...
Die Firma „Recall Inc.“ macht es im Jahr 2084
möglich, Träume in Form implantierter Erinnerungen wahr werden
zu lassen. Der Bauarbeiter Quaid (Arnie) will auf diesem Wege sein harmonisches
Alltagsleben aufwerten und läßt sich als Geheimagent virtuell
auf den kolonialisierten Mars versetzen. Die Prozedur läuft jedoch
schief: Das Implantat aktiviert eine tatsächliche Erinnerung, die
den unbescholtenen Mann vogelfrei werden läßt. Erst muß
er sich seines Kollegen erwehren und schließlich will ihm die eigene
Frau (Sharon Stone) an den Kragen (auch hier wird ein tiefes Mißtrauen
in die vertrauten Instanzen gesät, das im melodramatischen Hollywoodfilm
eher untypisch ist). Mehr und mehr entschlüsselt er auf der Flucht
vor seinen Häschern (u.a. Michael Ironside) seine Mission: Er war
einst Hauser, ein Freiheitskämpfer auf dem Mars, der gegen den Diktator
Coohagen (Ronny Cox) kämpfte. Später wurde seine Erinnerung
ersetzt. Quaid nimmt den Kampf wieder auf, tötet Coohagen und verhilft
dem Mars mit Hilfe außerirdischer Artefakte zu einer irdischen Atmosphäre.
Prinzipiell ist TOTAL RECALL ein amüsantes Verwirrspiel
um die Verläßlichkeit der Erinnerung - ein Thema, das auch
in BLADE RUNNER anklingt. Tatsächlich verwertet Verhoeven hier jedoch
dramaturgische und atmosphärische Versatzstücke aus ROBOCOP,
um daraus ein rasantes, höchst artifizielles Wechselbad zwischen
Satire und Exploitation zu erstellen. Geblieben sind die reißerischen
Nachrichtensendungen, in denen gelackte Moderatoren blutrünstige
Meldungen verlesen, geblieben sind die an Kitsch grenzenden Farben des
Setdesigns, geblieben ist auch die hymnische Musik (diesmal von Jerry
Goldsmith), die bereits FLESH + BLOOD und ROBOCOP ein aufputschendes Tongewand
verliehen hatte. Schwarzenegger gibt sich alle Mühe, gegen seine
Stereotypie anzuspielen, doch auch sein Umfeld hat es nicht gerade leicht,
den letztlich erschöpft sich das Vexierspiel stellenweise in einer
hysterischen Actionorgie, der man die 70 Millionen Dollar Produktionskosten
nicht immer ansieht.
Schon einmal war dieser Film bei Kinowelt erschienen, doch
diese nun vorliegende grundsätzlich überabeitete und verbesserte
3-DVD-Box ist eine Anschaffung wert, selbst wenn man die HD-Kopie des
Films (noch) nicht abspielen kann (über Vor- und Nachteile dieses
Systems wurde anderweitig schon ausführlich diskutiert). Die meisten
neueren multimeditauglichen PCs dürften die deutschsprachige HD-Version
jedoch abspielen. Und tatsählcih lässt sich an der Bildqualität
hier nicht saussetzen: Kristallklare Bilder, gestochene Schärfe und
sichere, satte Farbflächen. Die DVD-Filmversion jedenfalls ist qualitativ
hervorragend und mit allen nötigen Klangoptionen ausgestattet (außer
vielleicht dts, was eine Bereicherung wäre). Dafür haben wir
den gewohnt amüsanten Verhoeven-Kommentar auf Englisch und das Jost-Vacano-Interview
auf Deutsch. Vacano scheint wie ein staunendes kleines Kind durch Hollywood-Wonderland
zu streifen - so zumindest muten keine Ausführunge zu diesem Effektspektakel
an... Die Bonus-DVD wartet mit seriösen Dokus und einigen Werbespecials
auf. Schön sind auch die Ambiente-Videos, mittels derer man sich
auf unbestimmte Zeit an den Strand oder auf den Mars versetzen lassen
kann. Eine gelungene Veröffentlichung, die den Vorgänger ersetzt
bzw. eine sehr befriedigende Erstaunschaffung darstellt.
Marcus Stiglegger
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