Jex Thoth

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Jex Thoth

(I Hate Records) CD, 12 Tracks

Doom erlebt so etwas wie einen kleinen Boom. Besonders Bands mit einem starken 70er Jahre Einschlag wie Black Mountain oder The Devil’s Blood tauchen auf der Bildfläche auf, die seit dem Ende solcher Bands wie Count Raven oder St. Vitus ziemlich leer geworden war. Interessanterweise haben alle neueren Formationen etwas gemeinsam: Sie setzten statt dem üblichen männlichen nasalen Gesäusel oder Grabesgesang auf starke weibliche Stimmen. Dadurch weht eine neue feminine Komponente durch die schweren Tore der Doom-Welt. Jex Thoth halten sich ansonsten an die Konventionen aus den 70ern: Bratzende Bässe, bis zur Unkenntlichkeit tiefer gestimmte Gitarren, die berühmten Hammond-Orgeln und ein aufbäumender Gesang mit einer ebenso weltvergessenen wie erotischen Komponente. Am Ende des selbstbetitelten Albums schöpfen Jex Thoth zudem aus den vollen und verlieren sich im Psychadelischen. Dahingegen hat der vordere Teil des Albums mit „Separated At Birth“ und „Son of Yule“ zwei herrlich hippieske Hit-Songs an Bord. Die okkulten und rituelle Elemente scheinen jedoch mehr Behauptung denn tatsächlicher Bestandteil des Sounds zu sein, auch wenn eine definitiv heidnische Komponente in den Texten zelebriert wird – zudem hat der verkiffte Retro-Klang von Jex Thoth einen sehr erdverbudenen, naturmystischen Touch. Jex Thoth könnte zusammen mit den anderen beiden hier genannten Formationen das Genre auf eine neue Ebene heben.

Martin Kreischer, 20.2.2009