Wolves in the Throne Room

Black Cascades

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(Southern Lord/Southern) CD, 4 Tracks

Wolves in the Throne Room treten ein schweres Erbe an. Nur wenigen Formation ist es bislang gelungen, den Spuren Burzums zu folgen. Varg Vikernes selbst hat es nie mehr geschafft, an seine beiden dichtesten und kältesten Alben, „Hvis Lyset Tar Oss“ und „Filosofem“ anzuknüpfen – nicht nur ist er ideologisch indiskutabel, auch musikalisch sind Burzum nach „Filosofem“ nicht mehr von Belang. Eine Formation, die mit ihren monolithischen Stücken in Überlänge an die Glorie der einstigen Black Metal-Tage anknüpft sind die US-Amerikaner Wolves in the Throne Room, die auf ihrem nunmehr dritten Album „Black Cascade“ beweisen, warum sie die Leitwölfe der heutigen Szene sind. Die vier frostigen, nihilistischen Stücke voller Dramatik bersten vor Energie und kontemplativer Geistesstärke, sie stehen somit ganz in der Tradition solcher Werke wie eben Burzums „Filosofem“ oder auch Emperors „In The Nightside Eclipse“ – mit einer genuin eigenen Herangehensweise, ohne die großen Alten zu kopieren. Durch die leichten Folk- und Ambient-Einsprengsel – die allerdings auf „Black Cascades“ stark reduziert wurden – rückt die Formation zudem in die Nähe von In The Woods genialem Debüt „HeArt of the Ages“ oder die Landsmänner von Agalloch. Wie bei Letzteren scheint der Geist des großen Transzendentalisten Emmerson durch die naturmystische Stimmung zu wehen – zudem beziehen sich die Amerikaner im ersten Stück explizit auf Caspar David Friedrich. Wolves in The Throne Room schaffen es endlich, denn Black Metal von den Kindereien der heutigen Szene zu befreien und geben ihm die Ernsthaftigkeit und Bedeutungsschwere zurück, die ihn einstmals so einzigartig gemacht hat.

Martin Kreischer, 20.2.2009